Die eigene Sternwarte Folge 2: Dimensionen und Kompromisse

Nachdem das „wohin mit meiner Gartensternwarte“ geklärt war, hätte es schon losgehen können, tut es aber leider nicht! Vorher musste noch die Abmessung der Betonsäule geklärt werden, was gar nicht so einfach war. Welchen Durchmesser sollte ich für eine knapp Dreieinhalb Meter hohe Säule nehmen? Im Netz findet man zwar sehr viel über den Bau einer solchen astronomischen Betonsäule, aber fast ausschließlich mit nur einem oder vielleicht eineinhalb Meter Höhe. Das war aber bei weitem nicht das einzige Problem.

Spezialanfertigung Betonsäulenadapter

Neben der richtigen Dimension Für die Betonsäule, sollte natürlich auch das Problem mit dem passenden Übergang geklärt werden. Ich spreche natürlich von einem Adapter der die Betonsäule mit der Montierung verbinden wird. Die meisten größeren Shops haben solche „Betonsäulenadapter“ im Sortiment, aber keiner hatte was für mein Meade LX200.

Letztlich verlief meine Suche auf nur eine Firma hinaus, „JD-Astronomie„. JD-Astronomie ist eine in Niedersachsen ansässige Firma dessen Ethos im herstellen von individuellen astronomischen Zubehör liegt. Ganz oben natürlich, dass Fertigen von Montierungsadaptern. Nach einem kurzen Mailverkehr war die Sache auch schon geritzt und der Auftrag eines maßgeschneiderten EQ8/LX200 Adapter wurde in die hauseigene Fertigung gegeben. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein „EQ8-Schrägstrich-LX200“ Adapter! Es wurde quasi ein 2in1 Betonsäulenadapter angefertigt, welcher neben meiner aktuellen azimutalen LX200 Montierung, irgendwann einmal auch eine parallaktische EQ8 Montierung aufnehmen kann. Man weiß ja nie was einem irgendwann am Gebrauchtmarkt über den Weg läuft.

Ausmaß der Betonsäule

Nun war das Problem mit dem Adapter zwar gelöst, aber die Frage nach den Dimensionen der Betonsäule blieb immer noch. Ich bin ehrlich, ich weiß nicht mehr wie viele Beiträge ich diesbezüglich gelesen habe und wie oft ich Google Translate dafür bemühen musste, aber letztendlich kristallisierte sich ein Maß von knapp 30cm heraus. Das war natürlich so ein Kompromiss Dingens. Dicker geht zwar immer, aber irgendwann wird es dann doch zum Wahn! Die 30 Zentimeter entstanden aus dem Wissen heraus, ich hoffe das es auch tatsächlich Wissen war, dass auftretende Schwingungen auch noch nachträglich reduziert werden können. Dazu kann man ganz einfach eine zweite Wand um die Betonsäule hochziehen und nachträglich mit Sand füllen. Das Klang mir irgendwie einleuchtend.


Ein kleiner Blick in die Zukunft!
Natürlich haben die 30cm nicht wirklich gereicht, aus diesem Grund wurde knapp 1 Jahre später die Betonsäule partiell auf 75cm ausgeweitet (siehe Artikel)


Mit dieser Erkenntnis konnte ich auch schon mit dem ersten Schritt beginnen, dem durchlöchern des Trapezbleches. Mit der Stichsäge wurde also ein kreisrundes Loch mit leichtem Übermaß herausgesägt.

Der Durchmesser des Lochs betrug in etwa 35cm, damit die 30cm dicke Säule auch genügend Platz zum bewegen hat. Beziehungsweise brauchte nicht die Betonsäule den Platz, sondern das Carport mit seinem zukünftigen Aufbau. Wie im Vorgängerartikel schon erzählt, möchte ich den kompletten Aufbau schwimmend verlegen um so gut wie keine Bewegung (Schritte etc.) auf die Betonsäule und somit auf das Teleskop zu übertragen.

Apropos Boden, so einer musste natürlich auch erst vorhanden sein. Einfache Holzdielen schienen mir hierfür die beste Wahl und mit Hilfe von Alu-Vierkantrohren, einigen Unterlagepads und vielen Schrauben, war zumindest das Problem mit den Sicken des Trapezbleches überwunden.

Dummerweise besitzt das Carport auch ein Gefälle von etwa 5°, dieser Winkel ist zum gehen natürlich kein Problem, für die Sternwarte an sich aber schon! Die Sternwarte selber sollte natürlich in Waage stehen um die drehbare Kuppel auch optimal nutzen zu können. So musste ich das Gefälle, ab dem Teil mit der Sternwarte, irgendwie in Waage bringen.

Die Lösung war mit sogenannte „justierbaren Stelzlagern mit Gefälleausgleich“ (Amazon) auch schnell gefunden und so konnte der Teil der des Unterbaus, welches einmal die Gartensternwarte tragen wird, waagrecht aufgebaut werden.

Am Abend war dann der Teil mit dem Boden soweit erledigt und auch das Loch für die Betonsäule wurde auf den Dielenboden übertragen und ausgesägt.

Mit dem fertigen Boden könnte ich eigentlich schon die Höhe der Betonsäule bestimmen. Allerdings fehlte mir zu diesem Zeitpunkt noch der Betonsäulenadapter und dieser musste ja in die Rechnung „Gesamthöhe Betonsäule“ mit eingebunden werden.


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