Auf den ersten Blick erschienen mir beide Nebelscheiben gleich groß, was aber bei genaueren betrachten nicht stimmte. Es waren zwar beide Scheibchen annähernd gleich hell, aber die untere Galaxie war größer. Da sich beim „normalen“ betrachten an den zwei langweiligen Flecken nicht viel änderte, habe ich es mit dem bekannten indirekten Sehen probiert, und tatsächlich! Beim vorbeischauen konnte ich nach einer Weile in der oberen kleineren Galaxie einen Schweif ausmachen. Aber nicht nur dort. Auch am unteren größeren Nebelfleck konnte ich einen Spiralarm herausarbeiten. Dieser erstreckte sich von oben im Uhrzeigersinn um die Galaxie, bis fast nach unten. Mit leichten hin und her verschieben des Gesichtsfelds konnte ich mein Sichtung quasi verifizieren.
Bei dieser Aktion fiel mir auch auf, dass sich irgendetwas weiteres rundum „NGC 5194″ (Hauptgalaxie) befinden musste. Ich versuchte zwar mit aller Gewalt das „Etwas“ festhalten zu können, aber auch nach 20 Minuten blieb es nur eine ganze schwache undefinierbare Reflexion. In etwa so, wie ein großer eingetrockneter und beinahe nicht sichtbarer Wassertropfen auf der Windschutzscheibe.
Für weitere 15 Minuten passierte am dem gesehenen nichts mehr und ich dachte schon ans abbrechen, dann passierte es aber. Wie aus heiterem Himmel klarte das Bild für ein paar Sekunden auf, nicht viel aber merklich, und ich konnte so das „Etwas“ deuten.
Bei dem Etwas handelte es sich um zwei weitere Spiralarme links und rechts der Hauptgalaxie. Eine größere auf der linken Seite des Nebelflecks und eine kleinere rechts zwischen dem schon gesehenen Arm und dem Kern Galaxie. Leider war die Zeit zu kurz um erkennen zu können ob es sich bei dem größeren rechten Arm um einen eigenständigen Spiralarm handelt oder ob er zu dem schon gesehenen auf der gegenüberliegenden Seite gehörte.
Bei dem kleineren war ich mir sicher oben eine Verbindung zum Kern entdeckt zu haben.
Dummerweise war das aufklarende Schauspiel nur von sehr kurzer Dauer! Viel zu kurz um mich einarbeiten zu können.Es sollte an diesem Abend auch nicht mehr besser werden, denn mittlerweile sank die Galaxie auf knapp 16° über den Horizont.
Nicht umsonst wählt man für M51 den Frühling, denn da steht die Galaxie sehr hoch und fernab des aufgehellten Horizonts. Das heisst dann wohl 6 Monate warten bis zu meinem nächsten Besuch.
Details
Name: | Whirlpool Galaxie |
Katalognummer: | M 51 |
Beobachtungsdatum: | 03.09.2021 |
Uhrzeit: | 23:30 Uhr |
Sch. Helligkeit: | ca. 8,6 mag |
Höhe d. Objekts: | ca. 21° |
Azimut: | 318° (NW) |
Winkelausdehnung: | 0,19° x 0,12° |
Okular(e): | Explore Scientific 68° 34mm* |
Filter: | |
Gesichtsfeld: | ca. 0,65° (34mm 104x) |
Ausdehnung: | ca. 80.000 Lj |
Entfernung: | ca. 23 Mio Lj |
Sternbild: | Jagdhunde |
Beobachtungsblatt
Bleistiftskizze während der Beobachtung auf Papier. Tags darauf auf weißem Tonpapier übertragen, eingescannt und invertiert.