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Kennt ihr den Spruch wer billig kauft, kauft zweimal? Sicherlich kennt ihr den! Ich kenn ihn ja auch! Dennoch ist es beim Reducer TSRed6.3 (siehe Artikel) nicht ganz so einfach anzuwenden, auch wenn ich diesen knapp ein halbes Jahr später gegen einen neuen Reducer eingetauscht habe.
Im Grunde genommen suchte ich damals einen günstigen Reducer der auch mit korrigierten Meade ACF Optiken zu Rande kommt. Meine Wahl fiel damals auf den TSRed6.3 (siehe Artikel) aus dem Hause TS-Optics. Zu dieser Zeit war er preislich einfach der attraktivste und vor allem lieferbarste. Das dieser bei Kameras mit APS-C Sensoren einen Schattenrand erzeugte war mir bewusst, konnte mich dahingehend nicht überraschen und war auch nicht der Grund für einen Wechsel. Das aber meine neue Astrokamera (Artikel) mit kleinerem 4/3 APS-C Sensor auch noch Schatten erzeugte, war hingegen unerfreulich.
Das alleine war aber nicht ausschlaggebend für mich einen neuen Reducer zu kaufen. Ein weiterer lag in der Tatsache das sich demnächst eine parallaktische Montierung ankündigt und spätestens zu diesem Zeitpunkt würde mich der Randschatten extremst nerven.
Also begab ich mich wieder einmal auf die Suche und stieß auf den etwa 250 € teureren CCD Reducer CCD47* aus dem gleichen Hause.
Ich fand zwar auch zwei weitere ACF taugliche Kandidaten, aber der eine war nicht lieferbar und der andere hatte die gleichen Produktmerkmal wie der CCD47. Ich vermute mal das es sich beim CCD47 um einen Klon dessen handelt, aber da ich immer nur positive Erfahrungen mit dem TS-Service sammeln konnte, entschied ich mich für diesen. Außerdem war er ein paar Euro günstiger.
Technische Daten des TS-CCD47
Die technischen Daten des Reducers lesen sich wie folgt:
- 0,67x Brennweitenverkürzung
- 2 Zoll Einsteckmaß
- optimiert für RC, Celestron EHD- oder Meade ACF-Teleskope
- 85mm Backfocus
- 44mm freier Durchlass
- volle Ausleuchtung bis 29mm (APS-C Format) und
- 2 Zoll Filtergewinde
Soweit liest sich alles ganz gut, aber wegen meiner langen Brennweite machte ich mir doch etwas Sorgen wegen der Randabschattung. Im Nachhinein waren diese natürlich unbegründet, aber nicht nur das! Es gab sogar einen riesigen Vorteil gegenüber den alten Reducer, dazu aber später mehr.
Vor- und Nachteile des CCD47
Der neue TS CCD47 Reducer* (Amazon) ist mit knapp 280€ beinahe 100€ teurer als mein alter TSRed6.3 Reducer* (amazon). Was immerhin einen Aufpreis von etwa 50% bedeutet.
Die Brennweitenverkürzung fällt beim CCD47 mit 2385mm auch etwas kleiner aus (2240mm beim TSRED6.3). Damit einhergehend erhöht sich natürlich auch die Belichtungszeit um errechnete 10 bis 13%.
Bisher hört sich alles nach einem Rückschritt an, aber das täuscht nur. Zum Beispiel ist der kleinere Bildausschnitt komplett vernachlässigbar, da die Randabschattung des alten Reducers ohnehin der Schere zum Opfer fiel.
Die längere Belichtungszeit von 10 bis 13% lässt sich hingegen nicht schön reden, allerdings fällt mir das in der Praxis gar nicht so sehr auf. Um ehrlich zu sein eigentlich gar nicht.
Als unvorhergesehener Pluspunkt hat sich das zwei Zoll Einschubgehäuse des TS-CCD47 herausgestellt. Der alte TSRed6.7 besaß ja Teleskopseitig einen SC Anschluss, sodass man diesen direkt an den Tubus der meisten Schmidt-Cassegrain Teleskopen schrauben konnte. Bei mir kam er aber nach dem verbauten Okularauszug zum Einsatz, so ragte der Reducer mit seinen ganzen Adaptern etwa 12 Zentimeter aus dem Okularauszug heraus. Wohl gemerkt ohne Kamera, diese würde noch hinzukommen.
Der neue TS-CCD47 besitzt hingegen ein durchgängiges 2 Zoll Einschubgehäuse. Theoretisch ließe er sich durch den 2-Zoll Okularauszug hindurchschieben. Durch diesen Umstand schauen ab sofort nur noch 4 Zentimeter heraus. Das sind immerhin 8 Zentimeter weniger.
Damit die Astrokamera samt Verlängerungen und Reducer nicht jedes mal zu weit hineingeschoben wird und so den Bewegungsspielraum des Okularauszuges einschränkt, wurde von mir ein „1mm M48 Fine Tuning Ring„* Distanzring der Firma ASTopics als Anschlag eingeschraubt. Dieser besitzt im Gegensatz zu den anderen Fine Tuning Ringen ein etwas breiteren Außendurchmesser und kann so als Anschlag dienen.
Abbildungsqualität
Über die Abbildungsqualität gibt es von meiner Seite bisher keine Beanstandung. Sollte der Arbeitsabstand von etwa 85mm eingehalten werden, bildet der Reducer zumindest bei mir perfekte Sterne bis in den Rändern ab.
Eine Randabschattung ist mir bisher auch noch nicht aufgefallen, selbst beim Mond wurden keinerlei Schatten erzeugt.
Fazit
Nicht nur im Großen und Ganzen war das Upgrade eine gute Investition, sondern auf ganzer Linie. Durch den größeren Durchlass gibt es keine Randabschattung mehr und durch das zwei Zoll Gehäuse auch kein weites nach hinten herausstehen. Die Optik ist soweit ich erkennen konnte auch frei von Abbildungsfehler und Verzerrungen. Hätte ich das nur vorher gewusst… naja ihr wisst schon *grins.
CS, Dimi