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Eines meiner ersten Zubehörteile für mein gebraucht erstandenes Teleskop, war die “Bresser Smartphone Halterung für 1,25 Zoll Okulare”(*). Auf diese Weise wollte ich meine Beobachtungen visuell dokumentieren und vielleicht sogar ein paar Bekannten zeigen. Es gab allerdings einen guten Grund warum in meinem Artikel “Meine ersten Astrofotos von Saturn, Jupiter und Mond”, die Halterung keine Erwähnung fand.
Lieferumfang
Im Grunde werden nur zwei Gegenstände geliefert. Das wären auf der einen Seite die Halterung selbst und auf der anderen Seite ein simples Gummiband, welches vom Hersteller mit “flexiblem Sicherungsring” tituliert wurde.
Die Halterung besitzt eine mit Saugnäpfen versehene Auflage von 155mm Länge (inkl. Okularaufsatz) und 80mm Breite. Die Okularöffnung ist für Okulare von 32 bis 34 mm geeignet und wird mit einer Rändelschraube am Okular befestigt. Der “Sicherungsring” selber ist nichts anderes als ein altbewährter Hosengummi, so wie ihn Oma schon für Opas Hosen verwendet hat.
Praxiserfahrung
In der Praxis zeigten sich dann einige Probleme, welche zumindest bei mir für Kopfschütteln gesorgt hat. Im Normalfall soll es ja so aussehen, dass man die Halterung über das Okular schiebt und mit der kleinen Schraube fixiert. Das klappte ganz gut, solange ich die mitgelieferten Standard Okulare benutzt habe. Mein wirklich günstiges FMC Okular von Svbony, welches wirklich nicht dick aussieht aber dennoch 35mm Dicke besitzt, passt da leider nicht mehr.
Ich hätte zwar schon gerne für den ersten Fotoausflug mein neues Okular benutzt, ist aber nunmal nicht. Dafür kann ja der Hersteller nix. Hätte ich halt nur genauer lesen, beziehungsweise messen müssen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass keines meiner zukünftigen Okulare passen könnte. Alle für mich in betracht kommenden Okulare, sehen zumindest so aus als ob sie mindestens genauso breit wären wie das Svbony.
Wie ging es dann weiter? Ich stehe vor meinem Teleskop und stecke die Okularöffnung über das Okular, mit der Rändelschraube fixiere ich das ganze. Das ist zwar ein bisschen wackelig, scheint aber soweit ganz gut zu halten. Ich lege mein S9 auf die Ablage und rutsche es hin und her und hoch und runter. Egal wie sehr ich mich aber auch anstrenge, auf dem Display des Smartphones war nie ein brauchbares Bild zu sehen. Das ganze hat dann so lange gedauert, dass ich mir gar nicht mehr sicher war ob der im Vorhinein schon anvisierte Mond, überhaupt noch im Sichtfeld war.
Mag sein das ich mich einfach nur zu doof gestellt habe, aber eine Erleichterung war die Halterung für mich jedenfalls nicht. Eher im Gegenteil. Da es bis hierhin schon ein wahres Geduldsspiel war, habe ich es vermieden das Smartphone fest gegen die Saugnäpfe zu pressen. Vielleicht wäre dann das Bild besser geworden, aber ein erster Versuch ließ das ganze Konstrukt dermaßen wabbeln, dass ich es lieber gelassen habe.
Der beiliegende “Sicherungs-Hosengummi” wurde dann gleich weggelassen. Vertrauen würde ich diesem Teil sowieso nicht. Spätestens wenn ich zur Beobachtung in Richtung Zenit gegangen wäre, hätte sich das Smartphone sowieso in Richtung Erdmittelpunkt beschleunigt.
Fazit
Mal davon abgesehen das die Halterung nur mit bestimmten Okularen einer bestimmten Größe kompatibel ist, ist die eigentliche Auflage, welche in einer Rezession passenderweise als “Seifenschale” bezeichnet wurde, absolut inakzeptabel. Das Smartphone hält weder besonders gut, noch ist das Ausrichten der Kameralinse über den Okular einfach. Ich vermute mal das die Halterung möglichst billig produziert wurde, um ein günstiges Komplett-Set marketingtechnisch abzurunden zu können. Als alleinstehendes Produkt sind selbst die bezahlten 10€ noch zu viel.