Schon vor den Umbaumaßnahme der Montierung war mir klar, dass ich die alte Taukappe nicht weiter verwenden konnte. Sie wäre nach dem Wechsel von der alten Altazimut Montierung zur neuen deutschen Montierung zu lang gewesen und am Kuppeldach angestoßen. Ein Betrieb ohne Taukappe war ausgeschlossen, da meine Mimose von Schmidt-Cassegrain schon beim kleinsten Anzeichen von Feuchtigkeit die Segel streicht.
Ein einfaches kürzen der Taukappe war leider auch nicht möglich, da sonst die eingearbeiteten Streben mit entfernt werden müssten und das zu einem massiven Stabilitätsverlust geführt hätte. Eine neue Taukappe musste also her und das sogar aus zweierlei Sicht. Denn neben den schon erwähnten Streben, hat die Taukappe beim Einsatz mit meiner neuen Astrokamera unschöne Spiegelungen/Schatten in der Mitte des Bildes erzeugt.
Das lag vermutlich am innen angebrachten Stromanschluss der Heizmatte. Dieser Anschluss wurde zwar schwarz eingefärbt, dass reichte aber anscheinend nicht aus um Reflexionen zu vermeiden. Bei einem Test ohne Taukappe trat dieser Fehler übrigens nicht auf.
Schon alleine aus diesem Grund habe ich es vorgezogen mich nach einer neuen Taukappe umzuschauen und da die Firma „Space-Intruments“ (Hersteller der alten Taukappe) meine Fragen diesbezüglich unbeantwortet ließ, musste ich mich nach einer Alternative umsehen.
Ich war also abermals auf der Suche nach einer neuen Taukappe und einen 3D-Druck hielt ich hierfür am besten. Nur leider fand ich schon damals keine Firma die Taukappen jenseits der 300mm Größe drucken konnte und wenn doch, waren deren preislichen Vorstellungen exorbitant.
Durch das Unboxing Video von Dennis Marso bin ich auf eine weitere 3D Druck-Firma Namens „3D-Druck Krug“ aufmerksam geworden und da dachte mir, die könntest du doch einfach auch mal anschreiben. Chancen auf Erfolg sah ich zwar keine, aber einen Versuch wäre es ja Wert und tatsächlich bekam ich eine Antwort die sinngemäß in etwa so ausfiel:
„Servus Dimi, leider können wir aktuell nur Drucke bis 256mm anbieten, aber in zwei bis drei Wochen müsste unser 500mm Drucker einsatzbereit sein. Bitte melde dich da nochmals.
Das war dann doch überaus überraschend, denn wie gesagt habe ich gefühlt schon dutzende Firmen angeschrieben und immer wieder absagen bekommen. Es vergingen ein paar Wochen und wie erwünscht, schrieb ich 3D-Krug erneut an. Der 500mm Drucker war dann auch tatsächlich einsatzbereit und könnte sofort losdrucken.
Also gingen wir meine Wünsche durch und abgesehen von den unkonventionell Maßen, wollte ich auch noch einen passenden Deckel und eine Auskleidung mit Filz. Preislich gab es dann auch nix zum meckern, denn etwas mehr als einhundert Euro sind ein super Preis wie ich finde.
Kaum zwei Wochen später wurde die Taukappe auch schon geliefert und am Druck selber gab es nichts auszusetzen.
Ich wollte die Taukappe so eng wie möglich haben, also entschied ich mich, auf Anraten des Herstellers, auf ein Übermaß von ein bis zwei Millimeter. Tatsächlich passte dann die fertige Taukappe exakt über den Tubus.
Wie vorher schon eingeplant, wurden von mir noch ein paar der mitgelieferten Filzstreifen eingeklebt um die Taukappe noch enger am Tubus anliegen zu lassen. Damit ließ sich dann die Taukappe sehr straff überstreifen und hielt bombenfest. Die Klemmschrauben, die eigentlich zum verklemmen der Taukappe mit dem Tubus vorhanden waren, mussten also gar nicht mehr benutzt werden. Dennoch habe ich sie etwas angezogen.
Optisch passt das matte Schwarz der Taukappe perfekt ins Gesamtbild und sollte diese den Widrigkeiten nicht gerecht werden, wird über die Pocket Powerbox Advance* automatisch das Übergeschnallte Omegon Heizband* (Amazon) aktiviert.
Generell muss ich sagen das ich sehr zufrieden mit der neuen Taukappe bin und auch der Service war vorbildlich. Jede Frage wurde zügig und zufriedenstellend beantwortet und die angegebenen Maße wurden perfekt umgesetzt. Da gibt es (bis jetzt) einfach nix auszusetzen.
CS, Dimi
1 Gedanke zu „Weitere An- und Umbauten – Taukappen in Übergröße! 3D-Drucke jenseits der 300mm“