Stellt euch vor ihr steht vor einer Tischplatte und möchtet mit einer Sprühdose ein grünen Kreis aufsprühen. Wie würdet ihr das machen? Ihr würdet doch sicherlich mit einer Schere ein rundes Loch aus einem Stück Pappe schneiden und diese Schablone so über den Tisch platzieren, dass der Ausschnitt genau dort ist wo der grünen Kreis sein sollte. Und dann würdet ihr einfach drauflos sprühen, mit dem Wissen das die Farbe ja nur an der Stelle auf dem Tisch landet, wo sich der Ausschnitt befindet.
Übertragen auf Gimp repräsentiert der Tisch nun das zu bearbeitende Bild, unsere Sprühdose die verschiedenen Malwerkzeuge und die Schablone die Maske. Die Farbe weiß in der Gimp Maske versinnbildlicht nun den Ausschnitt in der Pappe. Alles was nun auf der Maske weiß ist, wird für das darunterliegende Bild durchlässig für Bearbeitungen.
Das würde heißen das mit einer komplett schwarzen Maske, die Bearbeitung keinerlei Auswirkung auf das darunterliegende Bild haben würde. Würden wir jetzt aber in die schwarzen Maske einen weißen Kreis malen, würde das darunterliegende Bild auch genau an der Stelle bearbeitet werden.
Soweit so klar? Das ganze wird nämlich noch etwas ausgefeilter und leider etwas kniffliger! In Gimp gibt es in so einer Maske nicht nur weiß und schwarz, also Ausschnitt und kein Ausschnitt, sondern auch viele Grautöne. Ein sehr dunkles Grau würde dabei nur sehr wenig an Bearbeitung auf das darunterliegende Bild übertragen und ein sehr helles grau eben sehr viel.
Damit wir während der Bearbeitung auch nicht sinnlos auf eine schwarz-weiße-Grau Maske blicken und hoffen das dass darunter liegende Bild schon richtig bearbeitet wird, haben wir die Möglichkeit die Maske auszublenden, also unsichtbar zu machen. Das heißt wir sehen zwar dann nur unser Bild, aber die Maske selber ist immer noch da bis wir es manuell entfernen.
Was bringt so eine Maske in der Astrofotografie?
Sehr viel! Man stelle sich vor man möchte in einem Bild eine Galaxie aufhellen. Würde man jetzt einfach nur das gesamte Bild aufhellen, würde zusammen mit der Galaxie auch der Hintergrund aufgehellt werden. Mit so einer Maske könnten wir aber die Aufhellung auf die Galaxie begrenzen. Umgekehrt, also mit einer invertierten Maske, könnte man die Galaxie auch unangetastet lassen und nur den Hintergrund aufhellen. Man merkt also mit so einer Maske bieten sich sehr viele Möglichkeiten, aber Vorsicht! Oftmals führt das übertreiben Masken zu sehr künstlich wirkenden Bildern und sollte deshalb nur sehr sparsam eingesetzt werden.