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Wie jeder Amateurastronom, möchte auch ich mit dem ein oder andere Foto meine nächtlichen Streifzüge am Himmel festhalten. Da ich weder eine digitale Spiegelreflexkamera noch eine AstroCam besitze, ist der Griff zum Smartphone natürlich naheliegend. Um dem ganzen etwas Komfort zu verleihen, habe ich mir eine Smartphone Halterung für das Teleskop besorgt. Leider war meine erste Halterung der berühmte Griff in die Keramikabteilung, dass hielt mich aber nicht davor ab zwei weitere Smartphonehalter zu besorgen.
Das Celestron NexYZ
Nimmt man das Celestron NexYZ* das erste mal aus seiner Verpackung, wundert man sich ein bisschen über dessen Ausmaße und Gewicht. Wuchtig, groß und massiv kommt die Halterung daher und macht einen sehr robusten Eindruck.
Die Bedienung des Halters ist eigentlich selbsterklärend. Das Smartphone wird mittels federunterstützter Klemme festgeklemmt und Okularseitig mit einer Klemmzange und einer zusätzlichen Klemmschraube am Teleskop befestigt.
Das funktioniert aber nur wirklich gut, wenn das zu verwendete Okular auch genügend Länge besitzt. Ist die Brennweite des Okulars sehr kurz, muss man das NexYZ an anderer Stelle befestigen.
Da die Klemme der NexYZ sehr robust ist und Objekte mit einem Durchmesser von 35mm bis 60mm umschließen kann, dürfte sich immer eine Selle zum befestigen finden lassen.
Ein Alleinstellungsmerkmal de NexYZ ist die dreiachsige Verstellung, mit dessen Hilfe sich ganz einfach alle drei Achsen der Halterung verstellen lassen. Dreht man an den unteren zwei schrauben, bewegt sich das Smartphone in der Ebene von links nach rechts und von oben nach unten.
Eine dritte Schraube an der Seite bewegt das Handy auf und ab, beziehungsweise zum Okular hin oder weg. Auf diese weise findet man immer die perfekte Position zum Okular.
Das Celestron NexYZ in der Praxis
Möchte man in der Nacht ein Objekt fotografieren, sieht das wie folgt aus. Objekt aufsuchen, anfahren und visuell durch das Okular scharf stellen. Anschließen das NexYZ am Okular befestigen und die drei Achsen richtig positionieren.
Während man aber Tagsüber auf dem Display des Smartphone genau sehen kann wo man sich beim verschieben gerade befindet, bleibt das Bild in der Nacht bis zum erreichen der Okularmitte aber schwarz. Man weiß also nicht ob man sich über, unter, links oder rechts vom Okulars befindet. Das Fenster in dem man endlich das Objekt erkennen kann ist so klein, dass die Suche danach nicht selten im wilden umhergedrehe an den Stellschrauben endet.
Ich habe mir deshalb mit einem kleinen Trick beholfen und zwar halte ich eine Lichtquelle in die Öffnung des Teleskops. So wird das Display des Smartphones schon vor dem erreichen des Okulars immer heller und man findet binnen Sekunden die Okularmitte. Anschließend kann man die Lichtquelle entfernen und das Himmelsobjekt mit der Z-Achse des NexYZ auf die optimale Blinkwinkelhöhe stellen.
No-Name Handy Teleskop Halterung
Die NoName Handy Teleskop Halterung habe ich mir irgendwo günstig geshoppt, ich weiß gar nicht mehr woher. Zwar musste diese auf eine lange Reise von 14 Tagen gehen, ist aber dafür etwas günstiger zu bekommen als bei Amazon*
Wenn man das gute Ding vor sich liegen hat, kann man gar nicht glauben das die Halterung so richtig gut funktionieren kann. Die No-Name Teleskop-Halterung wirkt vor allem im Vergleich mit der Celestron NexYZ recht billig, dafür kostet sie aber auch nur einen Bruchteil dessen.
Es gibt nur drei Verstellmöglichkeiten an der Halterung. Zwei davon halten das Smartphone fest und eine ist für die Befestigung am Okular. Man klemmt also mit der Klemmschraube das Smartphone fest in die Halterung und bewegt die Öffnung des Okular-Armes mittig über die Kameralinse des Smartphones.
Anschließend fixiert man den Arm mit der mittig angebrachten Schraube. Erstaunlicherweise funktioniert das sehr gut und wirkt im ganzen Kompakt und äußert stabil.
Mittels einem Klemm-Drehmechanismus wird die Halterung am Okular befestigt. Dabei sorgt die Mechanik der Halterung dafür, dass sich das Okular exakt in der Mitte der Öffnung befindet.
Es können Okulare mit einem Durchmesser von 26,4mm bis 46,4mm aufgenommen und zentrisch fixiert werden.
Die No-Name Halterung in der Praxis
Wie sieht das ganze dann Nachts in der Praxis aus? Es beginnt ähnlich wie beim NexYZ von Celestron. Also Objekt aufsuchen, anfahren und visuell durch das Okular scharf stellen. Danach hält man den Smarthonehalter gerade über das Okular und dreht die Okularbefestigung zu – Fertig.
Da wir durch die Mechanik der Befestigung automatisch den Mittelpunkt des Okulars haben, entfällt auch das Einstellen der Achsen und ich konnte sofort los fotografieren.
Selbst bei meinem kurzen 6mm Okular findet der Mechanismus noch genügend halt zum arretieren. Das ganze Konstrukt sitzt nicht ganz so stabil auf dem Teleskop wie beim NexYZ, aber immer noch ausreichend um damit bequem fotografieren zu können.
Fazit
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Das NexYZ ist sehr robust und relativ flexibel in der Befestigung. Durch die verstellbare Z-Achse kann auch der optimale Blickwinkel zum Okular eingestellt werden, was u.U. zu einem größerem Blickwinkel (Abstand zum Okular) führen kann. Das No-Name Produkt dagegen ist RuckZuck einsatzbereit und perfekt um mal schnell ein Video oder Foto zu machen.
Aktuell benutze ich für „Schnappschüsse“ lieber das NoName Produkt, da dieses sehr schnell einsatzbereit ist und mir dank der Erdrotation oder der Planetenbewegung das Objekt nicht so schnell aus dem Sichtfeld wandert. Im Grunde genommen taugen aber beide für das einfache Fotografieren mit dem Smartphone.
3 Gedanken zu „Celestron NexYZ vs. No-Name Handy Teleskop Halterung“