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Zwar besitze ich schon eine flexible Taukappe, mit der ich im Großen und Ganzen auch zufrieden bin, allerdings muss ich diese vor „jeder“ Beobachtungsnacht mühevoll aufspannen. Vom Wetter her ist das aber nicht immer notwendig und so muss ich jedesmal abwägen ob sich der Aufwand auch lohnt. Das aufspannen selber dauert zwar nur knapp eine Minute, wenn überhaupt, aber das anbringen selber ist nicht das Problem bei der Sache.
Damit bei meinem 14 Zöller die flexible Taukappe auch ordentlich festhält, muss diese natürlich stramm sitzen und eng anliegen. Gerade bei größeren Teleskopen heisst das ordentlich Hand anlegen. Bei der durchaus „martialischen“ Arbeit passiert es dann nicht selten das sich das Teleskop dabei verschiebt und mit verschieben meine ich ein verstellen des Teleskops. Damit ist dann natürlich auch die komfortable Funktion des Parkens hinüber und das Teleskop muss neu ausgerichtet (2-Sterne Alignment) werden. Das ist für mich als verwöhnten Gartensternwartenbesitzer natürlich absolut indiskutabel.
Der Kauf einer fester Taukappe mit Deckel wäre eine Lösung, aber bisher auch eine sehr teure. Zumindest wenn man die wohl bekannteste und nach meiner Recherche einzige feste Taukappe* für das Meade 14 Zoll ins Auge fast. Mit passenden Deckel* würde das Stück blaue Blech knapp 560€ kosten und nochmals 100€ Aufpreis wenn ich diese mit einem Heizband* beheizen möchte. Hinzu kommt noch das ich das „edle“ Stück Metall auch noch kürzen müsste, da meine kleinen Sternwarte einfach nicht den Platz für eine 50 Zentimeter Taukappe hergibt.
Eine Fortwährende Suche
Auf Grund dessen war ich immer wiedermal auf der Suche nach einer festen Taukappe und obwohl ich schon oft mit den verschiedensten Schlüsselwörtern das World Wide Web abgraste, war es purer Zufall als ich eines morgens auf die Seite von Space Instruments stieß. Da gab, und gibt es zum Zeitpunkt des Artikels immer noch, eine feste Taukappen nach Maß! Aus Deutschland! Und obendrein mit einer normalen Preisvorstellung.
Nach ein paar Mails und dem nennen meiner Wunschmaße, einigten wir uns auf eine feste Taukappe mit „nur“ 28 Zentimeter Überhang samt Deckel. Mehr geht leider in der Sternwarte nicht! Dafür bekam die Taukappe eine Heizung spendiert.
Dummerweise fand der Mailaustausch im Dezember statt. Ein Monat in dem Feiertags- und Jahreswechselbedingt niemand so richtig Zeit findet und so musste ich bis Anfang Februar auf meine Lieferung warten.
Die Taukappe, sowie der Deckel, werden aus Polystyrol gefertigt, wahlweise in der Farbe weiß oder schwarz. Meine wurde natürlich in schwarz bestellt.
Polystyrol ist ein äußerst leichtes aber dennoch formstabiles Material und so wiegt die Taukappe inkl. Heizung nicht mal ein Kilogramm. Um genau zu sein sind es 0,99 Kilogramm.
Die Taukappe selber ist trotz ihrem geringen Gewichts äußerst stabil. Einen gehöriger Anteil daran haben die eingearbeitete Streben, welche vom Durchmesser natürlich so gewählt sind das sie nicht in die Öffnung des Teleskops ragen.
Die Heizung, beziehungsweise dessen Anschluss, fand eine eher unelegante Lösung wie ich finde. Zwar sieht so ein Klinkenstecker von außen sehr schick aus, hat aber den Nachteil das die Kontaktanschlüsse ins innere hineinragen.
Zwar schaut dieser Kontaktanschluss nicht in die Öffnung des Teleskops und liegt noch unterhalb der Streben, aber eine flachere Bauweise, bei der das Anschlusskabel einfach nach außen geführt werden würde, wäre mir lieber gewesen. Im Endeffekt dürfte es für die Beobachtung aber egal sein, zumindest solange die Farbe am Anschluss hält.
Bis auf die vorhandenen Streben ist der Innenteil des Tubus mit schwarzem Vlies ausgekleidet. Noch eine Notiz am Rande, die Maße wurden bis auf den Millimetergenau eingehalten.
Das Anbringen der Taukappe
Eine Frage stand für mich aber noch im Raum! Wie fixiere ich die feste Taukappe am Tubus? Ich kenne das so, dass die festen Taukappen mit Klemmschrauben befestigt werden. Das ist hier aber nicht notwendig, vorausgesetzt man hat richtig gemessen. Wenn dem so ist, schiebt sich die Taukappe stramm über den Tubus des Teleskops. Die erste eingearbeitet Strebe liegt dann rund um die Öffnung auf und verhindert ein Kippen der Taukappe.
Das Netzteil für die Heizung ist leider nicht Bestandteil der 265€ teuren Lieferung und muss separat erworben werden. Die Heizleistung ist mit 80 Watt sehr großzügig bemessen. Hier wird sich noch zeigen ob das nicht Zuviel des Guten ist. Allerdings ist ja auch noch der Betrieb mit einem schwächeren oder regelbaren Netzteil möglich.
Von den Maßen her hab ich das Maximum an Länge gewählt was mein Sternwarte hergibt. So wird es in der Kuppel an manchen Stellen schon sehr eng, aber es reicht aus um auch im geschlossenem Zustand nirgendwo anzustoßen.
Ein Blick von vorne zeigt das nichts in den optischen Bereich des Teleskops ragt und genau so soll es auch sein!
Fazit
Nach einigen Nächten konnte ich keine Beeinträchtigung bei der visuellen Beobachtung erkennen. Die Heizung wird bei mir aktuell mit „nur“ 60 Watt betrieben, dabei wird die Taukappe spürbar warm. Bisher konnte ich keinen Tau an der Schmidt-Platte feststellen und das obwohl Nächte dabei waren, bei der sogar der Hauptspiegel im inneren des Teleskops leicht beschlug.
Da ich mein Teleskop eher selten fotografisch benutze, kann ich keine Aussagen über die Beeinträchtigungen der Taukappe bei der Astrofotografie treffen. Es würde auch keinen Sinn machen das zu testen, da mein Equipment absolut ungeeignet ist um eine qualitative Aussage treffen zu können.
Ziel war es die Taukappe bestenfalls nie mehr abnehmen zu müssen und in den feuchten Nächten länger Beobachtung zu können, dass scheint nun der Fall zu sein. Mit einem Gesamtpreis von ca. 300€ (Taukappe + Deckel + Heizung + Netzteil) bin ich auch mehr als zufrieden.
CS, Dimi
Feste Taukappen von Space Instruments
2 Gedanken zu „Für große Öffnungen! Feste Taukappen nach Maß von Space Instruments“