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Es gibt doch nichts geileres, als wenn man eine Schachtel vor sich ausleert, Unmengen an Kleinteile vor sich liegen hat, und wie bekloppt die Montageanleitung sucht aber nicht findet! So geschehen Mitte März beim etwa 240€ teuren „TS Motorfokus für den Diamond Steeltrack Okularauszug„.
Es gab Unmengen an Kleinteile, etliche Schrauben und Halterungen, aber keine Spur von einer Montageanleitung. Natürlich ging ich davon aus das die Anleitung nur in meiner Schachtel fehlt, aber weit gefehlt! Eine Anfrage bei „Teleskop-Service“ bestätigte das was ich eigentlich für unmöglich bei einem über 200€ teurem Produkt hielt:
„Hallo Dimi,
vielen Dank für Deine Anfrage.
Der Hersteller des AF3 fügt keine Anleitungen zur Bedienung oder Montage bei…“
Und nun? Anfängliche Bemühungen nach dem Trail&Error Prinzip voranzugehen erwiesen sich als nicht umsetzbar. Zumindest für mich! Einen eigentlich begabten Allround-Tüftler, der aber noch nie eine derartige Motorisierung live gesehen hat.
Nach einigen weiteren Verzweiflungsmails an den doch äußerst hilfsbereiten TS Mitarbeiter, wurde mir eine Seite genannt in der so ein Einbau des TS Motorfokus an einem anderen Okularauszug erklärt wurde und von mir irgendwie auf den Steeltrack adaptiert werden musste.
Allerdings mit einer eher fragwürdigen Montage, dazu aber mehr in der Montageanleitung (Schritt 1). Alle Schritte sind natürlich ohne Gewähr auf Richtigkeit, aber besser als gar nix.
Montageanleitung des AF3-BAST
Der Einbau, wenn man die Schritte kennt, ist wirklich nicht schwer. Obwohl ich die ein oder andere Befestigungsmethode nicht wirklich nachvollziehen kann.
Schritt 1
Zuerst entfernt man unten am Steeltrack Okularauszug eine Schraube die sich auf der Seite der Feinfokussierung befindet. In der Bedienungsanleitung wird diese Schrauben als „Blindschraube“ (M6) bezeichnet.
Die „Schraube für die optische Achse“ (Madenschraube unterer Pfeil) bleibt an Ort und Stelle und wird nicht herausgeschraubt.
Das Gewinde für die kleine Madenschraube besteht aus zwei Bohrungen, eine tiefere M3 und eine darüberliegende mit M4. Die Madenschraube selber wird in das tieferliegende M3 Gewinde geschraubt, während die Halterung für den Motorfokus in das darüberliegende kurze M4 Gewinde geschraubt wird.
Schritt 2
Als nächstes wird das sogenannte „L-Bracket“, also die L-förmige Adapterplatte, angeschraubt. Hierfür benutzt man passenden beiliegenden Zylinderschrauben.
Das L-Bracket besitzt in Richtung des Fokussierknopfs eine halbrunde Aussparung, sodass dieser Millimetergenau über den Fokussierknopf liegt.
Schritt 3
Anschließend befestigt man mit den vier mitgelieferten Linsenkopfschrauben den Motor an dem L-Bracket, zieht aber die Schrauben nicht fest an, sodass sich der Motor innerhalb der der Längslöcher bewegen lässt.
Schritt 4
Nun entfernt man die Senkkopfschraube am unterem Ende des TS AF3 Motors…
… und montiert wie auf dem Bild den „Spannarm“ mit der kurzen und langen beiliegenden Zylinderkopfschraube. Die längere der beiden Schrauben wird dabei wieder nur locker angeschraubt.
Schritt 5
Der letzte Schritt besteht darin das mitgelieferte Riemenrad mit dem Riemen an die Motorwelle des AF3 zu schrauben. Aus diesem Grund sind die 4 Motorhalteschrauben noch locker. So lässt sich erstens der Riemen leichter überziehen und zweitens der Riemen anschließend spannen.
Dazu zieht man am Motor in die entgegengesetzte Richtung und schraubt dann die 4 Motorhalteschrauben an.
Als letzter Schritt wird die lange Schraube des Spannarms nach eigenem Gefühl angezogen.
Das war’s dann auch schon. Jetzt wird nur noch der „Block“ aus Steeltrack und AF3 Motorfokus an das Teleskop geschraubt, fertig.
Wie gesagt, wenn man den Motorfokus einmal montiert hat, ist es kinderleicht und irgendwie logisch. Wenn man aber noch nie in Berührung mit einem zusätzlichen Motorfokus gekommen ist und das Bauteil mit seinen vielen Einzelteilen zum ersten mal in der Hand hält, ist das beilegen eigentlich unabdingbar.
Praxis
In der Praxis schlägt sich der Motorfokus funktional, aber nicht gerade luxuriös. Das liegt aber nur an der beigelegten Handbox. Diese besitzt zwei Tasten für ein und ausfahren. Möchte man den Motorfokus langsamer bewegen, muss man beide gleichzeitig drücken. So lässt sich die Geschwindigkeit in 5 Stufen verlangsamen.
Möchte man den Motorfokus wieder schneller drehen lassen, muss man die Handbox quasi zurücksetzen. Das geschieht in dem man beide Tasten für 3 Sekunden hält. Also herunterfahren lässt sich die Drehzahl in einzelne Stufen, heraufdrehen nur auf maximal.
Ansonsten ist der Motor kraftvoll und besitzt eine Rutschkupplung falls das Gewicht doch zu hoch sein sollte.
Mit ASCOM lässt sich der Motorfokus mittels eines Mini-USB Kabels bedienen. Dazu muss man aber vorher auf der Hersteller Seite „DeepSkyDad“ im Shop den seriellen Mini-USB und den ASCOM Treiber herunterladen.
CS, Dimi
4 Gedanken zu „Montage des TS Motorfokus (AF3-BAST) am Diamond Steeltrack Okularauszug (BDS-SC/HD)“