Wissenswertes über die Venus
Die Zwillingsschwester der Erde ist mit 12.100 Kilometer Durchmesser nur geringfügig kleiner als unsere Erde (12.700 Kilometer). Die Venus umkreist in 108 Millionen Kilometer Entfernung, mit etwa 2/3 des Erdabstands, als sogenannter unterer Planet um die Sonne. Sie rückt alle 584 Tage bis auf 38 Millionen Kilometer an die Erde heran und kommt uns damit am nächsten von allen Planeten. Wie Uranus dreht auch die Venus „falsch“ herum, die Sonne geht daher im Westen auf und im Osten unter. Ein Tag auf der Venus dauert mit 243 Erdentage, oder 5.832 Erdenstunden, länger als ein Venusjahr mit 224 Erdentage.
Die Venus ist nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel. Als innerer Planet ist sie aber nur maximal 48 Grad von der Sonne entfernt und daher auch nur bis zu 4 Stunden vor Sonnenauf- oder Sonnenuntergang sichtbar. Sie ist mit bis zu -4,4 mag um vier Größenklassen heller als der hellste Stern am Nordhimmel (Sirius -1,4 mag) und daher auch teilweise tagsüber erkennbar. Die scheinbarer Größe schwankt je nach Position zwischen 10 und 60 Bogensekunden.
Über dieses Bild
Aus meiner Gartensternwarte heraus gibt es nur sehr wenige Augenblicke im Jahr, in der ich die Möglichkeit besitze noch in der Dämmerung die Venus zu fotografieren. Meine bisherigen Aufnahmen mussten immer bei Tag stattfinden.
In den sehr wenigen Momenten der Abendsichtbarkeit, denn morgens im Osten habe ich baulich bedingt gar keine Chance, muss es dann auch noch ziemlich schnell gehen, bevor „Hesperos“, aus der griechischen Mythologie der Abendstern und Bruder des Atlas, hinter einem angrenzenden Waldstück verschwindet.
Venus hat seinen Sonnenfernsten Punkt aber erst Ende Mai , vielleicht bietet sich bis dahin noch die Gelegenheit für ein kleines Fotoshooting. Natürlich muss dann auch noch das Wetter mitspielen, bevor ich nochmals an ein paar Minuten Videomaterial komme.
Fotografiert wurde im vollen Spektrum der Zwo Asi Kamera, also auch im nahen Infrarot. Meine Hoffnung bestand und besteht ja darin, in irgendeiner Form Strukturen der Wolkendecke aufnehmen zu können. Was ja dem ein oder anderen im nahen Infrarot schon gelungen sein soll. Allerdings bin ich diesbezüglich skeptisch, den Venus steht so tief, dass Strukturen auch nur das schlechte Seeing der Erdatmosphäre sein kann.
Venus
Datum: | 28.02.2023 |
Uhrzeit: | 18:30 Uhr |
Sonstiges: |
Objekt Details
Scheinbare Helligkeit | ca. -3,9 mag |
Entfernung: | ca. 205 Mio km |
Durchmesser: | ca. 12.103 km |
Winkelausdehnung: | 0° 0′ 12,16″ |
Bild Details
Teleskop: | Meade LX200 ACF 3550/355* |
Hauptkamera | ZWO ASI 462MC Color * |
Zubehör | – |
Aufnahmezeit: | 5min (29%) |
Verhältnisse: | beginnende Abenddämmerung |
Apps: | FireCapture (Win) AutoStakkert (Win) RegiStax 6 (Win) Gimp |
Sonstiges: | ohne Filter |
1 Gedanke zu „Venus in der Dämmerung, eines der seltenen Momente in der Gartensternwarte“